Hochsensibilität und HPU
Du fühlst dich oft anders – reizüberflutet, schnell erschöpft, emotional stark berührt, innerlich überfordert, obwohl man dir das von außen nicht unbedingt ansieht? Vielleicht hast du schon vieles versucht, um „normal“ zu funktionieren, aber nichts hat wirklich geholfen? Dann gehörst du möglicherweise zu den 15 - 20 Prozent der Menschen, die hochsensibel oder hochsensitiv sind.
Hochsensibilität – mehr als nur empfindlich sein
Hochsensible Menschen nehmen mehr wahr – äußere Reize wie Geräusche, Gerüche, Licht, aber auch innere Reize wie Gedanken, Gefühle und Stimmungen. Ein vollbesetzter Supermarkt, grelles Licht im Büro, ein unausgesprochener Konflikt im Raum – all das kann bereits zu viel sein.
Vielleicht kennst du das Gefühl, „leer“ zu sein nach einem ganz normalen Tag, weil du so viel aufgenommen hast – bewusst und unbewusst.
In Verbindung mit HPU – einer Stoffwechselbesonderheit, bei der der Körper bestimmte Vitalstoffe nicht ausreichend speichern oder verwerten kann – verstärken sich diese Symptome oft noch, da der Körper weniger Ressourcen zur Verfügung hat, um auf äußere Reize zu reagieren und diese zu verarbeiten. So kann es leicht zu Symptomen wie Erschöpfung, innerer Unruhe, Reizbarkeit oder Konzentrationsproblemen kommen.
Du bist nicht „zu empfindlich“ – dein Nervensystem und dein Körper arbeiten einfach auf Hochtouren.
„Dream-Team“ Hochsensibilität und HPU?
Auch wenn der wissenschaftliche Zusammenhang noch nicht abschließend geklärt ist, gibt es viele Hinweise auf eine Häufung der beiden Phänomene Hochsensibilität und HPU.
Monika Richrath (2023)* berichtet beispielsweise über eine Umfrage, in der 23,4 % der Hochsensiblen angaben, eine HPU zu haben. Umgekehrt beschreiben Sonja Schmitzer und Dr. Karsten Ostermann (2021)**, dass
Menschen mit HPU häufig in einen „Alarmzustand“ geraten – ein Zustand, der sich wie Hochsensibilität
anfühlen kann.
Auch das niederländische Labor KEAC, das einen HPU-Fragebogen entwickelt hat, erfasst viele Merkmale, die auch bei Hochsensiblen typisch sind: Perfektionismus, Lichtempfindlichkeit, sensible Reaktion auf Kosmetika oder Medikamente, Detailliebe, ausgeprägte Intuition und mehr.
Wenn du hochsensibel bist und zusätzlich von HPU (Hämopyrrollaktamurie) betroffen, dann trägt dein Körper ebenso wie deine Seele eine besondere Feinheit in sich – und auch besondere Bedürfnisse. Deine Seele und auch dein Körper zeigen damit, dass sie anders „funktionieren“ als bei den meisten Menschen, dass sie etwas anderes brauchen und sensibler sind.
Hochsensibilität und HPU gemeinsam zu leben, bedeutet oft, sich selbst ganz neu kennenzulernen. Es ist ein Weg der Rückverbindung – mit dir selbst, deinem Körper und deiner inneren Kraft.
Deine Gaben – deine Kraftquelle
Denn in dieser intensiven Wahrnehmung liegt auch eine besondere Gabe: Hochsensible Menschen mit HPU sind oft tief intuitiv, kreativ, mitfühlend und weise. Sie spüren Stimmungen, erkennen Unausgesprochenes und haben ein feines Gespür für Wahrheit, Energie und Resonanz.
Du bist nicht „falsch“ – du bist tief.
Und was du brauchst, ist kein noch härteres Durchhalten, sondern ein liebevoller Umgang mit dir selbst.
Du musst dich nicht „anpassen“ und „funktionieren“ - du darfst dir ein Leben kreieren, das deinen sensiblen Bedürfnissen entspricht. Und du darfst lernen, deine Hochsensibilität als deine besondere Gabe und Stärke in die Welt zu bringen und deine Berufung zu leben. Als Lichtträgerin, Heilerin oder Kreative Schöpferin.
Literatur:
*Richrath, M. (2023). EFT-Klopftechnik für Hochsensible: Wie Sie in nur 2-5 Minuten mehr Lebensfreude herbeiklopfen können. dielus edition.
**Schmitzer, S., & Ostermann, K. (2021). Warum bin ich so müde?: Stoffwechselstörung HPU – Was du gegen chronische Erschöpfung, Verdauungsprobleme, Gelenkschmerzen und andere Beschwerden tun kannst. Riva Verlag.

